Der Nachweis über das Blut

Im Gegensatz zu den meisten Infektionskrankheiten, bei denen der direkte Erregernachweis im Mittelpunkt der Diagnostik steht, sind im Falle der Ileitis Blutproben für den Nachweis von Serumantikörpern (IgG) gegen Lawsonia intracellularis von zentraler Bedeutung. Dies hat mehrere Ursachen. Zum einen ist eine Anzüchtung des Bakteriums in der Routinediagnostik nicht möglich. Lawsonia intracellularis wächst nur auf Zellkulturen und nicht auf Nährböden. Zum anderen wird der Erreger nicht permanent mit dem Kot ausgeschieden. Daher hat die Untersuchung von Kotproben nur eine begrenzte Aussagekraft. Blutproben sind leicht zu entnehmen und daher in der Routinediagnostik ein gut geeignetes Probenmaterial.

Der serologische Nachweis von Antikörpern gegen Lawsonia intracellularis (z.B. mit Hilfe eines ELISA) zeigt zuverlässig den Kontakt des beprobten Schweins mit dem Erreger an. 

Für den zuverlässigen Nachweis einer Lawsonieninfektion beim lebenden Tier ist eine Untersuchung von Blutproben auf Antikörper gegen L. intracellularis sehr gut geeignet. Erst wenn ein Schwein mit dem Felderreger infiziert wird, bildet das Immunsystem dieses Schweins spezifische gegen Lawsonien gerichtete Antikörper. Somit kann indirekt nachgewiesen werden, dass Lawsonia intracellularis im Bestand zu Schäden führt. Über die Untersuchung von verschiedenen Altersklassen lässt sich der Infektionsverlauf in einem Betrieb sehr gut abschätzen. Auch der optimale Impfzeitpunkt kann im Verhältnis zum Infektionszeitpunkt bestimmt werden. Solange ein oraler Lebendimpfstoff gegen Ileitis eingesetzt wird, kann diese wertvolle Diagnostik auch in Impfbetrieben weiter angewendet werden, und der Impfzeitpunkt an den sich möglicherweise wandelnden Infektionszeitpunkt angepasst werden. Diese Chance entfällt, sobald die Tiere mit einer Injektionsvakzine gegen Ileitis geimpft werden.

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