a) Trogapplikation:
- Kalkulation des Trinkwasserbedarfs anhand von Faustzahlen oder der in der Anwendungsempfehlung mitgelieferten Tabelle
- z.B. 80 Ferkel à 12 kg -> 80 x 0,28 l = 22,4 l
- 23 l in den Trog schütten, normale Trinkwasserzufuhr über Nippeltränken o.ä. abstellennach 4 Stunden Aufnahme des impfstoffhaltigen Wassers kontrollieren
- wenn Wasser schon früher verbraucht oder nach 4 Stunden noch nennenswerte Restmengen vorhanden sind, Trinkwassermenge für die nächste Impfstoffapplikation anpassen.
b) Applikation über Dosiergerät:
- Kalkulation des Stammlösungsvolumens, indem der Stammlösungsbehälter komplett gefüllt wird, der Wasserstand im Behälter markiert wird und nach vier Stunden der neue Wasserstand ebenfalls festgestellt wird
- Differenz zwischen ursprünglichem Wasserstand und dem Wasserstand nach vier Stunden ist der Verbrauch = Bedarf der gesamten Impfgruppe in vier Stunden
- Dieses Trinkwasservolumen ist die Menge, die am nächsten Tag mit dem Impfstoff versetzt wird.
Eine Applikation über die Flüssigfütterung ist grundsätzlich möglich und sollte in Betrieben mit Flüssigfütterung angestrebt werden, da Schweine bei dieser Form der Fütterung keine sicher kalkulierbarten Wassermengen saufen.
WICHTIG:
Genau wie bei der Trinkwasserapplikation dürfen keine Antibiotikarückstände in Leitungen und Anmischvorrichtungen vorhanden sein!
Die Wirksamkeit des Impfstoffes lässt vier Stunden nach Auflösen des Lyophilisats nach -> längere Impfintervalle sind zu vermeiden, dennoch ist natürlich eine Restaktivität vorhanden, die Impfung war nicht komplett unwirksam!!!
Je kürzer der Impfzeitraum, desto größer ist die Gefahr, dass EINZELNE Schweine keine volle Dosis aufgenommen haben, je näher das Impfintervall an die geforderten vier Stunden herankommt, desto höher ist der Anteil optimal immunisierter Tiere
Bei Pulvern kann es zu Verklumpungen in der Wasser-Impfstoffmischung kommen. Das führt dazu, dass nicht die komplette Eiweissmenge frei zur Neutralisation zur Verfügung steht!
Wir haben unseren Impfstoff geprüft in entrahmter, fettarmer und Vollmilch und können hier aus eigener Erfahrung sagen, dass der Impfstoff stabil ist.
FAZIT: Beim Dosierer: entrahmte Milch, im Trog: entrahmte, fettarme oder Vollmilch!
Wenn ich die Inhaltsstoffe nicht genau kenne, gibt der Wasserstabilisator mehr Sicherheit, allein deswegen sollte auf den Zusatz nicht verzichtet werden.
Außerdem bietet der Zusatz eines Wasserstabilisators noch weitere praktische Vorteile:Der Wasserstabilisator färbt das impfstoffhaltige Wasser an, dadurch wird es für die Ferkel attraktiver und sie saufen es problemlos. Durch das bläuliche Wasser hat man immer einen genauen Überblick, in welchem Eimer, in welcher Gießkanne oder in welchem Trog gerade das impfstoffhaltige Wasser ist.
Es geht um alle antibiotisch wirksamen Mittel! Das gilt auch für Präparate, die nur eine geringe Wirksamkeit gegen Lawsonien aufweisen und für diese Indikation überhaupt nicht zugelassen sind, denn auch Präparate mit nur geringer Wirksamkeit können einen negativen Einfluss auf die Wirksamkeit dieses Lebendimpfstoffes haben! Bei Injektionspräparaten muss zudem die Wirkungsdauer (nicht zu verwechseln mit Wartezeit!) berücksichtigt werden. Eine Impfung darf erst nach Ablauf der Wirkungsdauer erfolgen. Unserer Erfahrung nach stellt es in der Praxis jedoch überhaupt kein Problem dar, zunächst eine notwendige Absetzbehandlung durchzuführen und anschließend – „antibiotikafrei“ zu impfen.
Sicher – solange sie keine Hemmstoffe, also antibiotisch wirksame Substanzen, enthält!
Für die Überlebensfähigkeit der Lawsonien im Impfstoff ist – wie schon gesagt – das Milcheiweiß entscheidend. Da Molke nahezu kein Eiweiß mehr enthält, ist sie leider völlig ungeeignet. Magermilch enthält im Vergleich zu Vollmilch oder entrahmter Milch etwas weniger Eiweiß – über eine Erhöhung von 30 ml auf 40 ml Magermilch pro Liter Trinkwasser wäre dies aber ausgleichbar.
Absolute Sicherheit gibt es nicht, aber
- Keine kranken Tiere impfen
- Ausreichenden Zugang zu impfstoffhaltigem Wasser für die Schweine gewährleisten
- Komplettes mind. 4-Stunden-Intervall zur Impfung einhalten
Normale Milch ist nicht geeignet, da der Fettfilm die Trinkwasseranlagen verunreinigen würde.. Wenn Milch verwendet werden soll, muss diese fettarm sein (< 0,9%). Wir empfehlen daher die Nutzung eines Wasserstabilisators!